Was wir für andere tun swap_horiz

Als Bruderschaft des Weges leben wir nicht für uns. Wir engagieren uns auch für andere, denn wir kennen viele Christen, denen es ähnlich geht wie uns. Auch wenn sie in keiner verbindlichen Gemeinschaft leben wollen, so kämpfen sie in ihrem Alltag den gleichen Kampf wie wir.

Auch sie sehen sich ständiger Diskriminierung ausgesetzt. Nicht nur weil sie in ihrem Leben von gleichgeschlechtlichen Empfindungen oder Konflikten in ihrer Sexualität betroffen sind, sondern weil auch sie oft in ihren Gemeinden nicht verstanden werden oder weil sie deshalb einem erhöhten Rechtfertigungsdruck und Diskriminierungen ausgesetzt sind, weil sie ihre sexuellen Empfindungen nicht in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft ausleben wollen. Neben den verschiedenen Orten und Bereichen, in dem sich die Brüder der Bruderschaft engagieren, kommen sie gern auch in regionale Gemeinden, um Zeugnis und Erfahrungen weiterzugeben, die sie in ihrem Leben im Umgang mit ihrer konflikthaft empfundenen Sexualität gesammelt haben.

Das öffentliche Engagement der Bruderschaft

1. Begleitung

Einige Brüder der Bruderschaft des Weges bieten geistliche - und wo sie ausgebildet sind - auch psychologische Begleitung an. Dies geschieht manchmal durch anonyme Email-Seelsorge oder durch regelmäßige Gespräche.

2. Die Reise zum Mannsein

Da die Bruderschaft selbst aus einer ergebnisoffenen Männerarbeit (M.A.L.E.) hervorgegangen ist und da innerhalb dieser Männerarbeit eine Einübung in den Rhythmus des gesunden Lebens stattfindet, engagieren sich die Brüder innerhalb dieser Arbeit und begleiten Männer auf ihrem Weg und in den Erfahrungen, die sie im Rahmen dieser Arbeit machen, ergebnisoffen.

3. Politisches Engagement 

Die Brüder der Bruderschaft mischen sich in die Politik ein und zeigen, dass es neben den homosexuell empfindenden Menschen, die in einer Partnerschaft leben wollen, auch solche gibt, die ihre Sexualität konflikthaft erleben.

So treten die Brüder insbesondere durch ihr Zeugnis für ergebnisoffene Beratungen ein, wo Menschen, ohne zuvor festgelegtes Ziel, ihre Sexualität verstehen können. Brüder der Bruderschaft wenden sich auch gegen solche Behandlungsformen von sexuellen Orientierungen, die dem Menschen Leid zufügen (z.B. Konversionsbehandlungen, aber auch nicht ergebnisoffene affirmative Therapien).

Die Bruderschaft des Weges lehnt alle Formen von Seelsorge, Beratung und Psychotherapie ab, die Menschen „umpolen“ wollen. Sie wendet sich aber auch gegen jeden Zwang und weltanschaulichen oder moralischen Druck, der gegen Menschen ausgeübt wird.

Dass Christen, die homosexuell empfinden, immer mit einem moralischen Dilemma konfrontiert sind, gehört für die Bruderschaft des Weges aber zu einer Tatsache, mit der jeder Betroffene einen eigenen Umgang finden muss. Ebenso muss jeder die Freiheit haben, seine Sexualität zu verstehen, damit die gewichtige Lebensentscheidung, die mit diesem Thema verbunden ist, auf sicheren Beinen stehen kann.

4. Kirchenpolitisches Engagement

Die Brüder der Bruderschaft des Weges sind aufgrund ihres persönlichen Umgangs mit ihrer homosexuellen Orientierung in der Kirche Diskrimierungen ausgesetzt. Diese findet statt, wo in den Kirchen vor allem die Segnung homosexueller Partnerschaften thematisiert wird, oder wo kirchliche Entscheidungen nicht die ganze Wirklichkeit der verschiedenen Homosexualitäten in der Diskussion berücksichtigen. Die Brüder treten für einen umfassenden pastoralen Ansatz ein, der alle Betroffenen umfasst. So auch diejenigen Menschen, die sagen, dass sie ihre homosexuelle Neigung aufgrund ihres Verstehens der Heiligen Schrift nicht ausleben wollen. Oder diejenigen, die für sich feststellen, dass sie ihre Sexualität konflikthaft empfinden.

5. LINC

Die Bruderschaft des Weges gehört zur europaweiten Vereinigung LINC (Live in Christ). In ihr haben sich europaweit homosexuell empfindende Christen zusammengeschlossen, die in ähnlicher Weise, wie die Bruderschaft des Weges mit ihrer gleichgeschlechtlichen Orientierung umgehen. LINC veranstaltet regelmäßige Konferenzen und Treffen, um andere auf ihrem Weg und im Umgang mit ihren homosexuellen Gefühlen zu ermutigen.

6. Zeugnis in den Gemeinden

Die Brüder der Bruderschaft des Weges geben gern Zeugnis in den Gemeinden, auf Kirchentagen etc., und wollen so der Gruppe von Menschen eine Stimme geben, die ihre Sexualität konflikthaft erleben. Wir erkennen an, dass Kirche heute plural organisiert ist. Die Brüder nehmen für sich aber in Anspruch, ihre Meinung und ihre Lebenserfahrung mit eigener Stimme zu vertreten.